Es heißt: „Man merkt erst, was man hat, wenn man es verloren hat.“ Aus diesem Satz werde ich meine guten Corona Erfahrungen ziehen. Ich hätte nie gedacht, wie sehr ich meine Nächsten und meine Kirche vermissen würde. Sei es das gemeinsame Lachen, das Füreinander da sein, das gemeinsame Arbeiten oder einfach der persönliche Kontakt. Einen Gottesdienst zu Hause auf dem Sofa zu verfolgen, ist bei weitem nicht dasselbe, wie in einem schönen Gotteshaus zusammenzukommen.
»Wahrscheinlich hätte ich unter normalen Umständen die Frage
verneint. Aber irgendetwas ließ mich nachdenken.«
Dann denke ich immer, manche Menschen hatten schon davor selten oder gar kein Miteinander und dann denke ich, dass ein kleinwenig Nächstenliebe bereits den Tag erheitern kann.
Vor nicht allzu langer Zeit wurde ich von einem Obdachlosen im Hamburger Hauptbahnhof gefragt, ob ich ihm etwas Warmes zu essen kaufen könnte. Wahrscheinlich hätte ich unter normalen Umständen die Frage verneint. Aber irgendetwas ließ mich nachdenken. Ich kam mit ihm ins Gespräch und kaufte ihm tatsächlich eine Mahlzeit. Und es gab mir ein gutes Gefühl.
Ich weiß zwar nicht, was Gottes Plan hinter dieser Pandemie ist, aber ich weiß, dass man gerade jetzt seinen Nächsten lieben sollte wie sich selbst. So wie es eigentlich immer sein sollte.
Luca Brod, Eckernförde