Distanz und Nähe

Distanz und Nähe

Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass ich mir seit der Pandemie mehr Zeit für die Dinge nehme, für die ich sonst nicht so viel Zeit habe. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich vor der Corona-Pandemie höchstwahrscheinlich nicht diese Geschichte geschrieben – nicht, weil ich darauf „kein Bock“ gehabt hätte, sondern weil ich durch meine Arbeit und meine Hobbys einfach nicht dazu komme, mich mit verschiedenen Dingen – die mich eigentlich auch sehr interessieren – zu beschäftigen.

»Eine weitere positive Erfahrung oder ein positiver Effekt der
Corona-Pandemie: Die Wertschätzung der Familie.«

Ich genieße die Vorzüge und Vorteile in Deutschland zu leben. Allerdings sehe ich es negativ, dass sich durch unseren schnellen Lebenswandel und den „Reichtum“ hierzulande eine immer weitere Distanz zur Kirche und zu Gott aufbaut. In meiner Altersklasse ist es sehr stark zu erkennen, dass viele ihrem Glauben den Rücken kehren. Auch ich habe den Glauben in der Vergangenheit viel zu sehr schleifen lassen und vernachlässigt. Ich hoffe aber, dass sich dies in Zukunft ändert und ich öfter die Kirche besuchen werde. 

Als nächstes fällt mir sofort der Punkt Familie ein, die ich während der Pandemie nicht besuchen konnte. Meine Großeltern und ein großer Teil der Familie leben in Polen und der Kontakt dorthin ist aufgrund dessen nicht der ausgeprägteste, da ich es nicht oft hinbekomme, sie zu besuchen. In der aktuellen Lage in der man öfter mit der engsten Familie zusammensitzt, fällt es mir schwer sie nicht zu sehen. Eine weitere positive Erfahrung oder ein positiver Effekt der Corona-Pandemie: Die Wertschätzung der Familie.

Sven, Hamburg-Bergedorf