Der barmherzige Rosenkranz

Der barmherzige Rosenkranz

Seit Beginn der Pandemie habe ich wieder angefangen zu beten und in der Bibel zu lesen. Es ist für mich ein richtiges Ritual geworden. Zu Anfang habe ich den Rosenkranz gebetet, aber ich habe festgestellt, dass ich so keinen Zugang finde und das Gebet verlief mehr mechanisch als gläubig. Meine Zwillingsschwester gab mir daraufhin den Tipp, über das Netz den barmherzigen Rosenkranz zu beten. Ich tat es und es war so so schön, dass mir während des Gebetes die Tränen liefen. Ich spürte – wie sehr, sehr lange nicht mehr – dass Gott mir sehr nah war. Ich spürte seine Umarmung. Unfassbar, aber es war so.

»Meine Tochter – sie hat zwei kleine Kinder und ist im Home-Office –
kam extra aus Hamburg nach Uetersen, um für mich einzukaufen.«

Leider verstehe ich das alte Testament nicht und habe deshalb einen Priester hier in Uetersen angerufen. Viel gebracht hat es nicht, trotzdem war er sehr bemüht. Außerdem habe ich, weil ich zu der Risikogruppe gehöre, viel Hilfe erfahren. Meine Tochter – sie hat zwei kleine Kinder und ist im Home-Office – kam extra aus Hamburg nach Uetersen, um für mich einzukaufen. Immer mit einem Lächeln im Gesicht. 

Und heute…. war ich sehr traurig, weil sich herausstellte, dass wohl eine langjährige Freundschaft zu zwei Freundinnen zerbricht. Ich habe zu Jesus gebetet, dass eine geplante Reise mit diesen beiden Freundinnen nicht stattfindet, weil ich ungute Gefühle – ja sogar Bauchschmerzen – wegen dieser Reise hatte. Immer wieder habe ich zu Jesus gesagt: „Ich vertraue dir und du wirst mir den Weg zeigen.“ Letztendlich habe ich nicht vertraut und die Reise abgesagt, weswegen ich Schuldgefühle gegenüber Jesus habe. Ich telefonierte mit meiner Zwillingsschwester und sie meinte: „So einfach kann man es sich nicht machen. Beten, dass Jesus dir die Absage abnimmt… dafür musst du selber sorgen. Aber Jesus gibt dir die richtigen Worte.“ Ich schreibe das, weil ich nach diesem Telefonat an den Briefkasten ging und den Pfingstbrief darin fand. Wer da wohl die Finger im Spiel hatte? Natürlich JESUS.

Andrea Bange, Uetersen