Die Corona-Pandemie ist wohl mehr als eine Störung der gewohnten Abläufe in unserer Gesellschaft, die es zu überdauern gilt, um danach zum alten Modus des Gewohnten zurückzukehren. Und es wäre vielleicht auch schlecht, wenn wir uns darum bemühen würden zum Alten zurückzukehren.
»Dieser Kairos, diese Zeit der Gelegenheit
zum Guten, sollte unbedingt bleiben.«
Weil Gutes bleibt – oder welches Gute soll bleiben? Im täglichen Leben: ich nehme ein Maß an Aufmerksamkeit für mein Gegenüber, für meinen Nachbarn wahr, das vorher nicht so war. Dieser Kairos, diese Zeit der Gelegenheit zum Guten, sollte unbedingt bleiben. In der Kirche: mit dem Wiederbeginn der Gottesdienste haben auch Wortgottesfeiern im Liturgieplan für die sonntäglichen Gottesdienste ihren Platz gefunden. In meiner Glinder Kirchengemeinde ist dies auf sehr positive Resonanz gestoßen. Ich bin selbst Wortgottesfeierbeauftragte und würde mich sehr darüber freuen, wenn auch in Zukunft ab und an sonntägliche Wortgottesfeiern in unserer Gemeinde stattfinden würde, nicht als notwendende Ungeliebtheit, sondern als Bereicherung der Pastoral. Auch dies ein Kairos – eine Zeit der Gelegenheit zum Guten.
Roswitha Kubesch, Brunsbek