In der Anfangszeit der Coronakrise habe ich es als äußerst hilfreich empfunden, dass sowohl von der Kanzlerin Frau Merkel als auch vom Erzbischof Stefan Heße ganz klare Verhaltensempfehlungen gegeben wurden. Schade, dass schon bald einige Menschen wegen ihrer vermeintlich gefährdeten Freiheitsrechte aufbegehrten. Ich bin dankbar für klare Ansagen. Sie haben sehr wahrscheinlich geholfen, die Gefahren durch das unbekannte Virus in Grenzen zu halten.
Ich bewundere die vielen kleinen Hilfsaktionen, von denen in den Medien positiv berichtet wurde: Nachbarschaftshilfen, kreative, musikalische und künstlerische Darbietungen in den Straßen der Stadt! Ich verspürte überall eine wohltuende Atmosphäre.
Ich gehöre zu der bekannten Risikogruppe, bin 84 Jahre alt, lebe aber im Studentenheim Franziskus-Kolleg mit 75 jungen Leuten. Auch hier spürte ich eine ganz neue Art von Rücksicht. Der Studentenpfarrer und auch andere taten alles, um den Kontakt mit den Studierenden zu halten. Was im kleinen Kreis möglich war, könnte auch Schule machen für größere Gemeinden.
»Einige Studierende packten fleißig kleine Päckchen und fuhren
abends durch die Straßen, um sie den alleinwohnenden Mitgliedern
der Hochschulgemeinde zu überbringen.«
Die verschiedenen kleinen Aktionen hatten große Wirkung. Ich denke an die Paketaktion. Einige Studierende packten fleißig kleine Päckchen und fuhren abends durch die Straßen, um sie den alleinwohnenden Mitgliedern der Hochschulgemeinde zu überbringen. Oder lustige Sketche oder Musikeinlagen wurden online an die Kolleginnen und Kollegen gestreamt. Besonders erwähnen möchte ich die sonntäglichen Gottesdienste, die aus der Kapelle heraus übertragen wurden. Die Neue Kirchenzeitung hat mehrfach davon berichtet.
Übrigens bin ich persönlich dankbar für die Kirchenzeitung, die pünktlich jede Woche eintraf. So war ich gut unterrichtet über Aktionen anderer Gemeinden und über wichtige Ereignisse in der weiten Erzdiözese. Die wiederholten klaren Maßnahmen für Gottesdienste und Veranstaltungen von Seiten der Kirchenleitung waren immer hilfreich. Der innerkirchliche Zusammenhalt möge so erhalten bleiben.
Mir scheint, als hätte die Coronakrise neben allen Traurigkeiten, Enttäuschungen und Einschränkungen auch positive Impulse gebracht.
Urban Hachmeier, Hamburg