Die Zeit hat mich voll und ganz zu meinen beiden Kindern finden lassen. Es ist wundervoll, das sagen zu dürfen. Ich bin Rechtsanwältin, Unternehmerin, verheiratet und Mutter zweier Kinder (10 und 8). Ich war durch meinen Beruf und meine sonstigen beruflichen Tätigkeiten sehr eingebunden und bin eher vor meinem familiären Aufgaben davongelaufen und wollte vor allem und am liebsten nur arbeiten … Ich war eher immer etwas genervt von meinen Aufgaben als Mutter – und das war nicht gut so.
»Jetzt nach drei Monaten die ganze Zeit zu Hause kann ich
folgendes Fazit ziehen: Ich habe durch diese Zeit ganz und gar
zu meinen Kindern gefunden.«
Seit Anfang März, nachdem die Schulen in Schleswig-Holstein geschlossen worden waren, meine Mutter aufgrund der gesundheitlichen Gefahr und der damit verbundenen Kontaktsperre auch nicht zu uns kommen konnte, um mir die Kinder zumindest vormittags abzunehmen, war ich gezwungen mit den Kindern den ganzen lieben langen Tag zu Hause zu bleiben. Ich konnte weder ins Büro noch – zugegeben – einigermaßen ordentlich im Homeoffice arbeiten. Ich musste alles berufliche bis aufs Miminmum runterfahren. Und jetzt war Homeschooling angesagt und das ganze andere Programm, was zur Kinderbetreuung dazugehört.
Aber: Es war großartig. Jetzt nach drei Monaten die ganze Zeit zu Hause kann ich folgendes Fazit ziehen: Ich habe durch diese Zeit ganz und gar zu meinen Kindern gefunden. Wir hatten eine wunderbare Zeit zusammen, haben uns sehr gut verstanden, ohne Stress (ich hatte ja kaum zu arbeiten), mit viel Spaß und viel, viel Lachen. Mein 10-jähriger Sohn fiel und fällt mir ständig um den Hals und auch meine Tochter hat die Zeit zu Hause sehr genossen. Und ich erst! Morgen geht die Schule wieder los. Ich werde es kaum erwarten können, sie wieder zu Hause zu empfangen.
Anja Stein, Altenholz