Neue Wege gehen

Neue Wege gehen

Die begrüßenswerte Erhöhung der Gottesdienst-Zahlen zum Ausgleich für die abstandsbedingt nötigen Platzbeschränkungen brachte es mit sich, dass mehrfach auch Wort-Gottes-Feiern angesetzt wurden. Mit Kommunion, aber eben ohne die klassische Messfeier. Denn in einer Großpfarrei wie in unserer, der „Heiligen Elisabeth“, ist die Zahl der Priesterstellen eben auch limitiert. Normalfall – und konsequenzfordernd.

»Aber als alternierende und zusätzliche Möglichkeit, ab und an,
aber bitte mit einer gewissen Regelmäßigkeit, wären
Wort-Gottes-Feiern eine echte Bereicherung.«

Die beiden bei uns beheimateten und ausgebildeten Wort-Gottes-Feier-Beauftragten haben diese Aufgabe in einer Weise gelöst und umgesetzt, die es einfach verdient, lobend erwähnt und herausgehoben zu werden. Beide haben Wortgottesdienste gestaltet, die mich – und da bin ich weiß Gott nicht alleine – tief beeindruckt haben. Würdig, aber nicht dramatisierend, inhaltlich reich, gestalterisch perfekt, mit guten, nein, sehr guten Ansprachen (Predigt darf man es ja nicht nennen…). Nahe, sehr nahe an den Menschen, viel mehr geht eigentlich nicht. Die Reaktion unserer Kirchenbesucher war und ist entsprechend positiv und die Besucherzahlen dieser Feiern messen sich mittlerweile auf Augenhöhe mit denen regulärer Gottesdienste.

Natürlich können von Laien gestaltete Gottesdienste nicht in größerer Zahl und auf Dauer die regulären Eucharistiefeiern ersetzen. Das will auch niemand, keinesfalls. Aber als alternierende und zusätzliche Möglichkeit, ab und an, aber bitte mit einer gewissen Regelmäßigkeit, wären Wort-Gottes-Feiern eine echte Bereicherung.

Mir ist schon klar, dass für einen Teil der Kirchenbesucher selbst der gelegentliche Verzicht auf reguläre Gottesdienste schwierig ist, aber auch eine Kirchengemeinde besteht nicht nur aus ihren konservativen Mitgliedern. Auch diejenigen, die gerne eine solche zusätzliche Alternative wahrnehmen möchten, haben ein gleichrangiges Recht. Außerdem: In leicht erreichbaren, nahe gelegenen anderen Kirchen der Großpfarrei gibt es als Ausweichmöglichkeit immer eine Eucharistiefeier, die man besuchen kann.

Meine Geschischte ist kein Aufstand, es ist kein Affront gegen das Priesteramt, es ist der Dank für eine zusätzliche Bereicherung zu SEINER größeren Ehre!

Rudolf Zahn, Glinde