Ostern – ohne die Liturgie der Kar- und Ostertage, in einer mir nicht vertrauten Gemeinde – schien mir eigentlich undenkbar. Erst vor wenigen Monaten sind wir nach Hamburg-Rothenburgsort gezogen und ich fühlte mich in unserer neuen Pfarrei noch nicht beheimatet. Noch während ich mit meinem Mann überlegte, wo wir die Ostergottesdienste feiern wollen, kam das „Corona-Aus“.
»Diese stillen Gebetszeiten waren für mich
eine ganz neue, tiefe Ostererfahrung.«
Durch Zufall entdeckte ich , dass die evangelische Kirche St. Thomas – fast vor unserer Haustür zu den gewohnten Gottesdienstzeiten geöffnet war. Den Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und den Ostermorgen verbrachte ich, gemeinsam mit wenigen anderen Menschen, dort im stillen Gebet. Diese stillen Gebetszeiten waren für mich eine ganz neue, tiefe Ostererfahrung. Der Ostermorgen mit dem Osterläuten, dem Turmbläser und einigen Kontakten in großer Distanz waren der Höhepunkt dieser Tage. Mein Herzenswunsch ist es, dass aus dieser sehr persönlichen Erfahrung weitere ökumenische Kontakte entstehen.
Ursula Pfützenreuter, Hamburg-Rothenburgsort