Auch wenn wir durch die Corona-Situation Abstand zu unseren Mitmenschen halten sollen, so führt sie uns auf anderen, unerwarteten Wegen zusammen. Wir erleben, wie sich Gemeinsinn und Zusammenhalt gerade jetzt neu entwickeln können.
»Unsere Nachbarn, die wir bislang nur durch flüchtigen Smalltalk
im Treppenhaus kannten, boten darin uns und den anderen
Mieter_innen ihre Unterstützung bei Einkäufen an.«
Mein Mann und ich fanden vor kurzem einen lieben handschriftlichen Brief in unserem Briefkasten. Unsere Nachbarn, die wir bislang nur durch flüchtigen Smalltalk im Treppenhaus kannten, boten darin uns und den anderen Mieter_innen ihre Unterstützung bei Einkäufen an. Wir waren ganz gerührt, das ist gerade auch für die älteren Ehepaare im Haus eine wertvolle Hilfe. Eine kleine Geste, aber auch ein Zeichen dafür, dass Solidarität und Nächstenliebe ganz unscheinbar auch direkt vor unserer Haustür beginnen können.
Das erinnert mich an einen Satz, den Frère Roger Schutz, der Gründer der Gemeinschaft von Taizé, oft verwendete: „Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast. Und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es.“ Von vielen Initiativen, ob informell im eigenen Umfeld, auf digitale Weise oder durch Organisationen können wir wahrscheinlich derzeit alle berichten. Wir haben solch solidarisches Engagement selbst erlebt. Welch eine Ermutigung!
Barbara F., Hamburg-Lokstedt